Amiga Future


Bericht zur Cebit 2001

geschrieben von Cord Hagen


CeBIT 2001 - Wir waren in Hannover

Bereits nach den ersten drei Tagen haben �ber dreihunderf�nfzigtausend Besucher die gr��te Messe in Hannover besucht. Da durfte auch ein Redakteur der Amiga-Future selbstverst�ndlich nicht fehlen.

F�r einen Eintrittspreis der mit 60,- DM im Vorverkauf oder 65,- DM direkt an der Messekasse deutlich ausserhalb des Taschengeldbereichs liegt, betritt der neugierige Besucher das Mekka der gro�en Globalplayer im IT-Business.

Mit den Besucherzahlen der ersten Tage konnten die insgesammt �ber 8100 Unternehmen aus 62 L�ndern der Erde bereits sehr zufrieden sein. Das wieder modernisierte Messegel�nde bot jedoch genug Platz, um entlose Besucherstaus vor den St�nden der Aussteller m�glichst gering zu halten. Lediglich bei besonders interessanten Veranstaltungen, wie beispielsweise aktuell produzierten Fernsehsendungen, gab es stellenweise kein Durchkommen mehr durch die Menschenmassen.

War die CeBIT urspr�nglich daf�r bekannt, da� es in erster Linie Weltneuheiten und Projekte, die bis zur Messe noch top-secret waren, gab, so endt�uschte hier die CeBIT 2001 etwas. In erster Linie ist die Messe mittlerweile zur reinen Marketingplattform geworden, denn die Neuank�ndigungen waren meistens bereits im Vorfeld in den diversen Fachmagazinen vorgestellt worden und somit blieben wirklich �berraschungen aus.

Wer sich auf der gewaltigen Messe tats�chlich f�r jeden Aussteller interessiert, muss immerhin �ber 80 Kilometer Fussmarsch hinter sich bringen, so da� sich viele Menschen an den Informationstafeln vor jedem Halleneingang und direkt in den Hallen versammelten, um die Priorit�ten ihren Interessen entsprechend zu setzen.

Die gesammte CeBIT 2001 stand im Motto "Globale Kommunikation" und "drahtlose Vernetzung". So zeigten sich alle namhaften Handygiganten mit Ihren bereits demn�chst erh�ltlichen Zukunftsperspektiven. Immer mehr sollen die kleinen mobilen Helfer den Alltag erleichtern - zum Teil mit sinnvoll-n�tzlichen Funktionen, aber zum gro�en Teil auch mit Funktionen, die nie jemand sich gew�nscht hat.

In Hannover stellt Nokia die ersten beiden GPRS-Handys des finnischen Herstellers vor. Zum einen das Modell 6310, welches bereits schon mit Bluetooth f�r drahtlosen Datenaustausch ausgestattet ist. Zum anderen gab es aber auch das neue Edel-Handy 8310 zu bestaunen, welches bei geringster Geraetegroesse volle GPRS-Faehigkeiten bietet. Mit dem Dualband-Handy 3330, - einem Nachfolger des beliebten 3310 nutzt das neue Modell WAP 1.1 und gehorcht auf Sprachbefehle um Telefonnummer anzuw�hlen. Ob der Preis �hnlich dem Vorg�ngermodell sein wird, bleibt abzuwarten. Auch Siemens stellt neues GPRS-Handy auf der CeBIT vor. So wird beispielsweise das GPRS-Handy S45, welches sich insbesondere an Geschaeftsleute richten soll, gezeigt. Dieses Handy verwendet bereits WAP in der neuen Version 1.2 zum Aufrufen von mobilen Internet-Seiten im WML-Format. Weitere neue Modelle werden die erfolgreichen Vorg�nger bald abl�sen, wodurch Schn�ppchenj�ger sich auf Preisrteduzierungen der oft nur monatealten Klassikern freuen k�nnen. Das PocketPC-Smartphone von Siemens erfreute sich gro�em Interesse. Das neue SX45 ist eine gelungene Mischung aus PDA (Personal Digital Assistent) und einem luxuri�sen Handy. Als Betriebssystems wird WindowsCE 3.0 eingesetzt. Ausserdem zeigte Siemens auf einer Pressekonferenz auch noch die Studie einer Handy-Uhr und eines virtuellen Helms.

Auch andere Handyhersteller zeigten sich von Ihrer erfinderischen Seite und stellten neue Modelle vor.

W�hrend die Handys mit immer gr�sseren Displays ausgestattet werden und immer komplexeren Aufgaben gewachsen sein m�ssen, wandern die PDAs widerum immer mehr in Richtung mobiles Internet gepaart mit allen Handyfunktionen. Selbst preislich r�cken diese Ger�te immer dichter zusammen, so da� man bald nicht mehr unterscheiden k�nnen wird "ist es nun ein Handy oder ein PDA ?".

Im Desktop-PC-Lager wurden kleinere Spr�nge gemacht. Intel stellte einen 1,7GHz-Pentium4 in eine Vitrine - traute sich der grosse CPU-Hersteller selbst nicht zu, seinen Prozessor in laufendem Betrieb zu zeigen ? �berhaupt hatte der Hauptkonkurrent AMD einen gelungenen und gut besuchten Stand. Mit seinem neuen Athlon-Prozessor, der mit 1,3 und 1,33 GHz schl�gt er in der Rechengeschwindigkeit bereits heute den so hochgesch�tzten Pentium4 um l�ngen. Der 1,33GHz-Athlon soll bis zu 40 Prozent flinker arbeiten, als der Pentium4 mit 1,4 GHz. Bednkt man hier den gewaltigen Preisunterschied, so d�rfte Intel ganz sch�n ins Schwitzen kommen - und das liegt dieses mal nicht nur an �berhitzten CPUs.

Der Ideenreiche Hersteller Philips stellte auf der CeBIT sein neues DVD+RW-Datenlaufwerk mit IDE-Schnittstelle vor. Dieses kann Medien bis zu 4,7GByte wiederbeschreiben. Kurz nach der Markteinfuehrung des bereits angekuendigten DVD+RW-Videorekorders soll das DVD+RW-Rekorderlaufwerk fuer den PC ab Oktober 2001 lieferbar sein. Damit d�rften auch klaffende L�cken bald der Vergangenheit angeh�ren und die guten alten Videorecorder endlich in Rente gehen.

Was doch immer wieder etwas verwunderte, waren viele - vor allem japanische Aussteller, die unserer Meinung nach sich das Geld f�r Ihre Messepr�sents auch h�tten sparen k�nnen. So waren zB. Anbieter vertreten, die lediglich ein Midi-Towergeh�use anbieten wollten, vor das man viele unterschiedliche Frontblenden stecken konnte. Prinzipiell kein schlechter Gedanke, - jedoch bestanden die Unterschiede nicht in Form, sondern lediglich einigen unterschiedlich farbigen Aufdrucken. Ob die Japaner immer noch denken, da� unsere europ�ischen Geh�use immer noch grunds�tzlich PC-grau sind ?

Auch bei der Software war eher wenig zu bestaunen. Der gr��te Anbieter Microsoft konnte nicht seine Betaversion des neuen Windows XP (ExPeriance) vorstellen, obwohl es bereits in den letzten Betastadien bei unz�hligen Testern probiert wird. Vielleicht wollte man nicht wieder riskieren, durch wackelige Abst�rze mit eher ungewollten Schlagzeilen auf den gemeinsamen Windows ME & Windows 2000 Nachfolger aufmerksam zu machen. Der dazugeh�rende neue Nachfolger des B�roapplikationspaketes Offfice XP war zumindest zum gr��ten Teil zu sehen. Immer mehr Druckerhersteller und Grafikkartenanbieter stellten ihrer Hardware entsprechende Treiber f�r Linux zur Verf�gung.

Diverse Internetsoftware wurde lautszark pr�sentiert. Jedes elektronische Shopsystem war scheinbar ausgekl�gelter, als das, der Konkurrenz. Es gab Firmen, die zu Messepreisen ihre Webseitenlayout-Software angeboten haben. Mit werbewirksamen Schlachtrufen, wie "Schluss mit den Internetbaustellen" wurden zahlreich Besucher angelockt - sp�ter und wieder zuhause angekommen enteckten wir, da� deren eigene Homepage noch eine Internetbaustelle ist - ob das Vertrauen schafft ?

Und der Amiga ?

Nein, einen Amiga haben wir leider nirgendwo auf der CeBIT 2001 finden k�nnen. Und auch keinen PDA, der mit offensichtlichem AmigaOS der n�chsten Generation ausgestattet ist. Aber die neue Messe, auf die wir Amigauser alle warten wird zeigen, ob wir vielleicht bei der n�chsten CeBIT auch das Amigalogo an manchen St�nden zu Gesicht bekommen.

Bilder von der Cebit:

Bild 3
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Bild 5
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